Warum Brennen Meine Selbstgemachten Kerzen Nicht: 6 Gründe
Selbstgemachte Kerzen sind nicht nur ein schönes Hobby, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, personalisierte Geschenke zu kreieren. Doch was tun, wenn die mit Liebe hergestellten Kerzen nicht richtig brennen wollen? Dieses frustrierende Problem kennen viele Hobby-Kerzenmacher. In diesem Artikel erfahren Sie die sechs häufigsten Gründe, warum selbstgemachte Kerzen nicht richtig brennen, und wie Sie diese Probleme beheben können.
1. Ungeeigneter Docht
Ein häufiger Grund für nicht brennende Kerzen ist die Wahl des falschen Dochts. Der Docht muss zur Größe der Kerze und zur Wachsart passen.
Zu dünner Docht
Ist der Docht zu dünn, kann er nicht genügend Wachs transportieren, um eine stabile Flamme zu erzeugen. Die Kerze brennt dann nur ein kleines Loch in die Mitte, wie bei der “Rosenkerze” im ersten Erfahrungsbericht beschrieben. Das Wachs schmilzt nicht bis zum Rand, und es entsteht ein sogenannter “Tunneleffekt”.
Zu dicker Docht
Ein zu dicker Docht hingegen führt zu übermäßiger Hitze und kann starkes Rußen verursachen. Wie im Beitrag über schwarzen Schmutz auf Kunststoffoberflächen erwähnt, können rußende Kerzen erhebliche Verschmutzungen im Wohnraum verursachen.
2. Falsche Wachsart oder Wachsmischung
Nicht jedes Wachs brennt gleich gut. Besonders bei Naturwachsen wie Bienenwachs kann es zu Problemen kommen.
Bienenwachs-Problematik
Wie im Beitrag über selbstgemachte Kerzen mit Bienenwachs beschrieben, brennen diese oft nicht richtig. Bienenwachs hat einen höheren Schmelzpunkt als Paraffin und benötigt daher einen speziell angepassten Docht. Zudem sollte Bienenwachs nicht mit zu vielen Zusätzen vermischt werden, da dies die Brenneigenschaften negativ beeinflussen kann.
Paraffin vs. Sojawachs
Paraffin brennt in der Regel problemloser als pflanzliche Wachse. Wenn Sie auf natürliche Alternativen umsteigen, müssen Sie möglicherweise die Dochtgröße und Zusammensetzung anpassen.
3. Verunreinigungen im Wachs
Verunreinigungen können das Brennverhalten erheblich beeinträchtigen.
Farbpigmente und Duftöle
Zu viele Farbpigmente oder eine zu hohe Konzentration an Duftölen können den Docht verstopfen. Als Faustregel gilt: Nicht mehr als 10% der Gesamtmasse sollten aus Zusätzen bestehen.
Alte oder verunreinigte Dochte
Wie im Beitrag über Kerzen-Benutzer angesprochen, können alte oder verunreinigte Dochte das Brennverhalten beeinträchtigen. Wenn Sie Kerzengläser wiederverwenden möchten, sollten Sie sicherstellen, dass der Docht frei von Rußablagerungen und Wachsresten ist.
4. Fehler beim Gießen der Kerzen
Der Herstellungsprozess selbst kann Probleme verursachen.
Luftblasen im Wachs
Luftblasen, die beim Gießen entstehen, können das gleichmäßige Brennen der Kerze stören. Rühren Sie das geschmolzene Wachs langsam um und gießen Sie es vorsichtig in die Form.
Falsche Gießtemperatur
Ist das Wachs beim Gießen zu heiß, können sich die Dochte verziehen oder die Zusätze wie Duftöle verdampfen. Ist es zu kalt, bilden sich möglicherweise Schichten, die ungleichmäßig abbrennen.
5. Probleme mit Teelichtern
Selbstgemachte Teelichter stellen eine besondere Herausforderung dar.
Metallhülsen und Dochthalter
Wie im Beitrag über nicht brennende Teelichter angedeutet, kann die Verwendung ungeeigneter Metallhülsen oder Dochthalter Probleme verursachen. Der Dochthalter sollte fest am Boden sitzen und der Docht die richtige Länge haben.
Wachsmenge
Bei Teelichtern ist die richtige Wachsmenge entscheidend. Zu viel Wachs kann den Docht “ertränken”, zu wenig führt zu einer kurzen Brenndauer.
6. Umweltfaktoren und Lagerung
Auch äußere Faktoren können das Brennverhalten beeinflussen.
Zugluft
Kerzen sollten an einem zugfreien Ort aufgestellt werden. Zugluft führt zu ungleichmäßigem Abbrennen und kann verstärktes Rußen verursachen.
Falsche Lagerung
Kerzen, die zu lange oder unter falschen Bedingungen gelagert wurden, können ihre Brenneigenschaften verlieren. Bewahren Sie Ihre Kerzen an einem kühlen, trockenen Ort auf und schützen Sie sie vor direkter Sonneneinstrahlung.
Lösungen für häufige Kerzenprobleme
Tunneleffekt beheben
Wenn Ihre Kerze nur in der Mitte brennt und einen “Tunnel” bildet, können Sie das Problem beheben, indem Sie die Kerze länger brennen lassen (mindestens eine Stunde pro 2,5 cm Durchmesser), damit das Wachs bis zum Rand schmilzt. Alternativ können Sie bei zukünftigen Kerzen einen dickeren Docht verwenden.
Rußende Kerzen vermeiden
Um das Problem rußender Kerzen zu lösen, wie im Beitrag über schwarze Verschmutzungen erwähnt, kürzen Sie den Docht auf etwa 6-7 mm vor jedem Anzünden. Verwenden Sie qualitativ hochwertige Wachse und achten Sie auf die richtige Dochtgröße.
Kerzengläser reinigen und wiederverwenden
Wie im Kerzen-Benutzer-Beitrag angesprochen, können Sie Kerzengläser reinigen, indem Sie Wachsreste im Gefrierschrank aushärten lassen und dann mit einem Messer vorsichtig entfernen. Hartnäckige Rückstände lassen sich mit heißem Wasser und etwas Spülmittel lösen.
Fazit
Die Herstellung eigener Kerzen erfordert etwas Übung und Wissen über die Zusammenhänge zwischen Wachsart, Dochtgröße und Zusätzen. Wenn Ihre selbstgemachten Kerzen nicht richtig brennen, liegt es meist an einem der sechs genannten Gründe. Mit den richtigen Anpassungen können Sie jedoch hochwertige, gleichmäßig brennende Kerzen herstellen, die nicht rußen und vollständig abbrennen.
Geben Sie nicht auf, wenn Ihre ersten Versuche nicht perfekt sind. Experimentieren Sie mit verschiedenen Dochtstärken und Wachsmischungen, bis Sie das optimale Ergebnis erzielen. Die Kerzenherstellung ist eine Kunstform, die Geduld und Erfahrung erfordert, aber mit den richtigen Techniken werden Sie bald in der Lage sein, wunderschöne und funktionale Kerzen herzustellen, die gleichmäßig und sauber abbrennen.